Geschichte

Vorgeschichte zur Entstehung der Gemeinde Waidhofen/Th.- Land:

Jahrzehntelange Verhandlungen der Spitzen des Landes Niederösterreich und Gemeindevertreter, die finanzielle Situation der Kleingemeinden durch die Abschaffung des abgestuften Bevölkerungsschlüssels brachten für Niederösterreichs Gemeinden keinen Erfolg.

Deshalb und zur Verbesserung der Gemeindeverwaltung wurde vom Land Niederösterreich unter Landeshauptmann Andreas Maurer die Kommunalstrukturreform angeregt und eingeleitet, wonach in NÖ. Gemeinden mit zumindest 1000 Einwohner entstehen sollten.

Auch im Bezirk Waidhofen/Th. wurden ab 1965 die Bürgermeister der damals 93 Gemeinden mit dieser Frage befasst. Die Empfehlung des Landes NÖ. sah vor, die damaligen Gemeinden Vestenpoppen, Kainraths, Nonndorf, Brunn, Kl. Eberharts, Vestenötting, Altwaidhofen, Ulrichschlag, Hollenbach und Puch mit der Bezirksstadt Waidhofen/Th. zu vereinigen. Die damalige Gemeinde Buchbach war zu Pfaffenschlag geplant.

Auf Grund zahlreicher Informationen und Gesprächen mit den Bürgermeistern von Wieselburg - Land und Gresden - Land brachte der damalige Bürgermeister von Vestenpoppen Franz Groß die Bildung einer Gemeinde Waidhofen/Th.- Land ins Gespräch.

Diese Frage wurde vom damaligen Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Josef Luegmeyer durch Kontakte mit den betroffenen Gemeindevertretern weiterverfolgt. Die Gemeindevertreter von Buchbach waren ebenfalls an der Bildung einer Gemeinde Waidhofen/Th.- Land interessiert.

Berechnungen im Gemeindereferat der Abt. II/1 des Amtes der NÖ. Landesregierung ergaben gewaltige finanzielle Vorteile sowohl für die Stadtgemeinde Waidhofen/Th. als auch für Waidhofen/Th.- Land, gegenüber einer Vereinigung. Diese Tatsache und die verschiedenen Strukturen führten schließlich zur freiwilligen Bildung der Gemeinde Waidhofen/Th.- Land.

Die Vertreter von Ulrichschlag konnten sich nicht für Waidhofen/Th.- Land entscheiden und wurden 1972 zwangsweise der Stadtgemeinde Waidhofen/Th. zugeteilt. Die Gemeinden Hollenbach und Puch konnten sich mangels einer gemeinsamen Grenze zu Waidhofen/Th.- Land nicht mit dieser neu zu gründenden Gemeinde vereinigen.

Inzwischen haben sich die Gemeinden Nonndorf mit Kainraths sowie Altwaidhofen, Vestenötting und Kl. Eberharts mit der Stadtgemeinde Waidhofen/Th. freiwillig vereinigt.

Aus den 17 Gemeinderäten wurde als erster Bürgermeister von Waidhofen an der Thaya - Land, Franz Groß aus Wohlfahrts, ÖVP, gewählt. Herr Karl Mölzer, Buchbach, ÖVP wurde in dieser Sitzung zum Vizebürgermeister gewählt.


Entstehung der Gemeinde Waidhofen an der Thaya - Land

Auf Grund der NÖ. Kommunalstrukturverbesserungsgesetze beschlossen nachstehende Gemeinden die freiwillige Vereinigung zur Gemeinde Waidhofen an der Thaya - Land.

Am 30. August 1970 fasste der Gemeinderat von Brunn unter Vorsitz des Bürgermeisters Alois Scheidl den einstimmigen Beschluss, der freiwilligen Vereinigung der Gemeinden Brunn, Buchbach und Vestenpoppen zur Gemeinde Waidhofen an der Thaya - Land zuzustimmen.

Am 3. September 1970 beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Kainraths unter Vorsitz von Bürgermeister Johann Loidolt einstimmig den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Kainraths, Brunn, Buchbach und Vestenpoppen zur Gemeinde Waidhofen/Th.- Land.

Am 4. September 1970 beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Vestenpoppen unter Vorsitz von Bürgermeister Franz Groß einstimmig den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Vestenpoppen, Brunn, Buchbach und Kainraths zur Gemeinde Waidhofen an der Thaya - Land.

Am 4. Sept. 1970 beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Buchbach unter Vorsitz von Bgm. Mölzer Karl einstimmig den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Vestenpoppen, Brunn, Buchbach und Kainraths zur Gemeinde Waidhofen/Th.-Land.

Durch diese Beschlüsse der Gemeinderäte wurde Waidhofen an der Thaya - Land zur Realität.

Die Stadtgemeinde Waidhofen/Th. hatte schon in der Sitzung des Gemeinderates am 30.11.1969 für den Fall der Gründung einer Gemeinde Waidhofen/Th.- Land zugesagt, Diensträume und dergleichen im Rathaus Waidhofen/Th. zur Verfügung zu stellen. So war es auch, dass im Erdgeschoß des Rathauses ein Raum mit ca. 25 m2 für die Gemeinde Waidhofen/Th.- Land zur Verfügung gestellt wurde.

Im Mai finanzierte die Raiffeisenbank Waidhofen/Th. der Gemeinde eine Büroschreibmaschine, die auch derzeit (1992) neben dem Computer und einer elektronischen Typenradschreimaschine noch in Betrieb steht.

Am 25. Nov. 1971 wurde bereits der Beschluß gefaßt, daß die für den außerordentlichen Haushalt zur Verfügung stehenden Finanzmittel auf die Katastralgemeinden nach Einwohnerzahl und Fläche aufgeteilt werden sollen.

Im Jahr 1971 wurden 27 Kinder geboren und 11 Gemeindebürger verstarben.

Mit Beginn des Schuljahres 1972/73 wurde in Österreich die Schülerfreifahrt eingeführt. Damit erhielten auch die Orte Brunn, Buchbach, Vestenpoppen und Wohlfahrts eine Autobusverbindung für den Schülertransport. Die Errichtung von Wartehäuschen in Brunn und Buchbach wurde beschlossen.

In Vestenpoppen wurde 1972 der Ortsgraben verrohrt.

Die damalige Thayabrücke zwischen Vestenpoppen und Wohlfahrts hatte eine Betonfahrbahn. Diese wurde 1974 durch eine Holzkonstruktion ersetzt um die Tragkraft der Brücke von 3 t auf 9 t zu erhöhen und den Schülertransport mit Bussen im Schülergelegenheitsverkehr zu ermöglichen. Der Bürgermeister beantragte die Errichtung einer neuen Brücke um einen Linienverkehr aufnehmen zu können.

Am 6.3.1975 fand die Gemeinderatswahl statt. Auf Grund einer Änderung der Gemeindeordnung wurde die Mandatszahl von 17 auf 19 erhöht. Die ÖVP erreichte 17 Mandate, die SPÖ 2.

Mit 1.7.1975 wurde der Absolvent der Handelsschule Waidhofen/Th. Hermann Scharf aus Eschenau in den Kanzleidienst aufgenommen. Gleichzeitig wurde die Dienstzeit von Frau Loidolt Isabella einvernehmlich von halbtags auf Dienstag und Donnerstag Vormittag reduziert. Gemeinderat Karl Loidolt legte sein Amt als ehrenamtlicher Kassenverwalter zurück.

Das Projekt wurde Regenwasserableitung in Götzweis wurde in Auftrag gegeben.

1976 wurde mit dem Bau des eingruppigen Kindergartens begonnen und der Rohbau fertiggestellt.

Am 3.8.1976 fasste der Gemeinderat den einstimmigen Beschluss an die anlässlich der Gemeindezusammenlegung ausgeschiedenen Bürgermeister und Vizebürgermeister Ehrengaben in Höhe von je S 5.000,-- bis S 10.000 (gestaffelt nach Dienstzeit) zu überreichen.
In derselben Sitzung wurde die Verordnung über die Bezüge der Mitglieder des Gemeinderates und der Ortsvorsteher beschlossen. In dieser Verordnung wurden die Entschädigungen der Funktionäre in einem Prozentsatz, abhängig von einem bestimmten Dienstbezug eines Gemeindebeamten, festgelegt. Das hatte zum Vorteil, dass auch die Entschädigungen der Gemeindefunktionäre jährlich um den gleichen Prozentsatz angehoben werden, wie die der Gemeindebeamten.

1977 wurden in den Kapellen in Wiederfeld und Vestenpoppen elektrische Läutwerke montiert. In Vestenpoppen wurde auch eine neue Glocke, die durch Spenden der Ortsbevölkerung von Vestenpoppen und Wohlfahrts finanziert wurde, angeschafft.

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